Kolumbien – Finca San Luis
Farm: Finca San Luis
Eigentümer: Omar Arango Tinoco
Anbauort: Gemeinde Libano, Provinz Tolima
Anbauhöhe: 1.750-1.800
Lot: Mateguaduas (Bambuspflanze)
Varietät: Typica
Aufbereitung: gewaschen
Trocknung: 10 Tage im Schatten auf „african beds“
Erntezeit: Mai-Juni
Coffeehunter: Nikolai Fürst – Desarrolladores de Café
Importeur: The Coffee Quest Coffee Importers
Erster Direkt-Import 2017
Verschiffung: 11.-24.Oktober 2017 auf der CMA CGM Niagara von Cartagena nach Rotterdam
Ankunft: 07. November 2017
Erste Röstung: 14. November 2017
Geschmacksprofil: floral, exotisch, süß


Nikolai zu Besuch auf der Kaffeefarm von Omar

Die Finca San Luis in Libano ist seit 35 Jahren im Besitz der Familie Arango Tinoco und seit 20 Jahren leitet Omar diesen Betrieb, 18 Jahre davon mit biologischem Anbau. Damals war kein Geld vorhanden, um Pestitzide gegen den Schädling “Kaffeebohrer” (Broca) zu kaufen, und da blieb nur die Option, mit biologischem Anbau erfolgreich zu sein, indem man Geld einsparte für Kunstdünger und Spritzmittel.
Wo er früher noch 1,5 Tonnen Kaffeebohnen pro Hektar angebaut hat, baut er nun nur noch ca. 500 kg pro Hektar an, aber er hofft, dass er mit durchdachtem Management die Farm wieder auf 3 Tonnen pro Hektar bringen kann. Er rodet und pflanzt manche Bereiche neu an, er experimentiert mit neuen Varietäten (wie z.B. Yellow Tabi) aber investiert auch in die alten beliebten Varietäten wie Bourbon, Caturra und Typica. Auf der Farm pflanzt er außerdem schattenspendende Bäume an, die neben den Vorteilen für den Kaffeeanbau auch als Holz in den Handel gehen, ein weiteres Standbein der Farm.


San Luis liegt in einer Wetterzone, wo warmes und kaltes Wetter aufeinander treffen und das hat einen großen Einfluss auf die unterschiedlichen Lots der Farm. Die Pflanzen, die in der kalten Wetterzone liegen, bilden mehr Säure aus und sind in der Tasse komplexer, während die Pflanzen in der warmen Zone einen höheren Ertrag liefern.


Die Kaffee-Pflücker erhalten einen fairen Tageslohn, unabhängig von den gepflückten Kilos. Dadurch möchte Omar die Erntehelfer auf der Farm halten, auch wenn gerade die Ernte und der Ertrag nicht so hoch sind. Ungefähr die Hälfte der Erntehelfer sind fest angestellt und arbeiten schon viele Jahre dort. Durch den biologischen Anbau reifen die Kirschen zu unterschiedlichen Zeiten und daher muss wöchentlich selektiv geerntet werden. Obwohl finanziell teurer, erreicht Omar so eine gleichbleibende und höherwertige Qualität.

In manchen Micro Lots wird nachts oder am Wochenende gepflückt, weil diese Bereiche an einer öffentlichen Straße liegen und es schon zu Diebstählen der Kirschen kam.
Auf der Farm findet auch die Aufbereitung der Kaffeekirschen statt und kann dadurch sehr gut kontrolliert werden.


Neben gekauftem biologischem Dünger verwendet Omar auch das Rest-Wasser nach der Aufbereitung der Kaffeekirsche und eigenen Kompost. Omar verwendet 1,5 kg Dünger pro Baum und hat gute Erfahrungen damit gemacht. Die Erde zwischen den Pflanzen ist weich und voller Blumen, in einem Lot werden z.B. auch Erbsen zwischen den Kaffeebäumen angebaut, um den Stickstoff im Boden zu halten.

